Kinder auf die Herausforderungen unserer zunehmend digitalen Gesellschaft vorzubereiten, das ist das Ziel der europaweiten Förderinitiative Meet and Code, die lokale gemeinnützige Organisationen dabei unterstützt, kostenlose Programmier-Workshops für Kinder und Jugendliche anzubieten. Darunter auch das Future Learning Lab aus Wien Favoriten.

Jeden Herbst unterstützt Meet and Code gemeinnützige Organisationen in ganz Europa dabei, junge Menschen für das Programmieren zu begeistern. Auch dieses Jahr steht der Oktober wieder ganz im Zeichen der digitalen Fähigkeiten. In Österreich ermöglicht Meet and Code 2023 über 40 Workshops von lokalen gemeinnützigen Organisationen – unter anderem dem Future Learning Lab (FLL) aus Wien Favoriten. Der Verein, der eng mit der Pädagogischen Hochschule Wien zusammenarbeitet, war mit einer Klasse der Mittelschule Wendstattgasse zu Besuch im Büro von Amazon Web Services (AWS) am Wiener Hauptbahnhof. Bevor es mit dem eigentlichen Workshop losging, erzählten Mitarbeiter:innen von AWS aus ihrem Berufsalltag und standen den Schüler:innen Rede und Antwort. Danach lernten die Jugendlichen ganz nach dem Motto „Mit Künstlicher Intelligenz Geschichten zum Leben erwecken“, was eine gute Geschichte ausmacht und wie sie KI einsetzen können, um diese zu schreiben, illustrieren und auch vorlesen zu lassen. Mit Hilfe modernster KI-Tools, wie Amazon Polly, wurden die Geschichten schließlich in echte gesprochene Sprache umgewandelt und als MP3 abgespeichert.

„Mir hat der Workshop sehr gut gefallen. Ich habe jetzt mehr über die KI gelernt und weiß jetzt auch das man viel mit ihrer Hilfe machen kann. Aber auch, dass man der KI nicht immer vertrauen kann.“ Hena, Schülerin, 12 Jahre

Die Veranstaltung „Coding Together“ in den Räumlichkeiten des Future Learning Labs im 10. Bezirk richtete sich an Familien: Während die Kinder die Grundlagen der Programmiersprache TurtleStitch auf spielerische Art und Weise erlernten und mit einer digitalen Stickmaschine selbst kreierte Muster auf eine Stofftasche stickten, erarbeiteten die Eltern in einem eigenen Workshop Strategien zu einem ausgeglichenen Umgang mit digitalen Medien in der Familie. Danach erfolgte ein Rollentausch und die Kinder brachten ihren Eltern das zuvor erlernte Programmierwissen bei. Ziel des innovativen Workshop-Konzepts war es nicht nur mehr Bewusstsein der Eltern für digitale Fähigkeiten zu schaffen, sondern auch das Selbstvertrauen der Kinder durch ihre neue Rolle als „Expert:innen“ zu stärken und nicht zuletzt die erworbenen Programmierkenntnisse durch das weitergeben an die Eltern zu vertiefen. Christian, der mit seinem Sohn den Workshop besucht hat, hat das Konzept gefallen: „Die Kinder konnten spielerisch die ersten Erfahrungen mit dem Programmieren sammeln und dabei auch sichtbare Erfolge erzielen. Das spornt an und macht Freude. Parallel die Zeit mit den Eltern zu nutzen um die digitale Kompetenz zu steigern bzw. vorrangig zu reflektieren ist gut genutzt. Die angeregte Diskussion hat gezeigt, dass es viel zu reflektieren gibt.“

„Meet and Code erlaubt es uns neue Workshop-Formate auszuprobieren und unsere Erfahrungen mit anderen Einrichtungen zu teilen. Für gemeinnützige Organisationen stellt diese niederschwellige Unterstützung eine wertvolle finanzielle Entlastung dar.“

Helmut Stemmer, Obmann, Trägerverein Future Learning Lab Wien

 

Future Learning Lab: Unterstützung auch für Lehrende

Der Fokus des Future Learning Labs liegt darauf, digitale Medien und neue Technologien stärker in den Schulen zu etablieren – einerseits bietet das FLL Workshops für Schulklassen an, aber auch Unterstützung und Vernetzung und Wissensaustausch für Lehrende, um ihnen die Unterrichtsgestaltung insbesondere im Zusammenhang mit dem neuen Pflichtfach „Digitale Grundbildung“ zu erleichtern. Für Barbara Joncret-Schwarzenbacher ist die Einbindung der Lehrenden ein essenzieller Bestandteil ihrer täglichen Arbeit: „Denn wenn Lehrkräfte sich sicher in der Anwendung neuer Technologien fühlen, dann sind sie motivierter und experimentierfreudiger in der Umsetzung in ihren eigenen Klassen. So kann Unterricht innovativer werden und einen größeren Impact bei den Schüler:innen hinterlassen.“

Meet and Code: Über 6.700 kostenlose Coding Events in ganz Europa

Die 2017 gegründete Initiative hat dank Partnern wie Amazon und SAP bereits über 243.000 junge Menschen in 35 europäischen Ländern erreicht und mehr als 6.700 Coding-Events von lokalen gemeinnützigen Organisationen finanziert. Hierbei ist Chancengleichheit ein wesentlicher Fokus.  Michael Vollmann, der als Europe Lead Education bei Amazon die Partnerschaft verantwortet, dazu: „Meet and Code ist eine sehr wirkungsvolle Graswurzel-Initiative, die es Amazon ermöglicht unterschiedlichste gemeinnützige Organisationen in ganz Europa dabei zu unterstützen, Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien für die Informatikbildung zu begeistern.“ Die Bilanz der im letzten Jahr von Meet and Code in Österreich geförderten Workshops spricht dafür: Ein Drittel der teilnehmenden Schüler:innen stammen aus sozial benachteiligten Familien. Rund 40 Prozent haben Migrationshintergrund. Und ebenso viele der Schüler:innen haben zuhause keinen Zugang zu mobilen Geräten.

„Class Chats“: Jungen Menschen IT-Berufsbilder vorstellen

Neben der Partnerschaft mit Meet and Code betreibt Amazon auch eine eigene Bildungsinitiative:  Amazon Future Engineer bietet in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Partnerorganisationen verschiedene Angebote für Schüler:innen von der Grundschule bis zur Berufswahl – darunter auch Class Chats. Das sind virtuelle Klassenzimmergespräche, die IT-Expert:innen von Amazon und anderen Unternehmen in den direkten Austausch mit Schüler:innen bringen, um sie für eine MINT-Karriere zu begeistern. Sebastian Eckler, stellvertretender Country Manager von Amazon Web Services in Österreich: „Amazon ist bekannt dafür langfristig zu denken und wir wissen, dass Programmieren die Sprache der Zukunft ist. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass mehr Schüler:innen und Student:innen die Fähigkeiten erhalten, die sie benötigen, um ihre beruflichen Chancen in der Zukunft zu stärken.“